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"Bundeskanzlerin" ist deutsches Wort des Jahres 2005
Auch "Wir sind Papst" errang Spitzenplatz

Wiesbaden - "Bundeskanzlerin" ist in Deutschland das Wort des Jahres 2005. Das hat die Gesellschaft für Deutsche Sprache am Freitag in Wiesbaden bekannt gegeben.
Nicht nur Angela Merkel (CDU) als erste Bundeskanzlerin Deutschlands hat es indirekt auf die Liste der wichtigsten Wörter dieses Jahre geschafft, sondern auch der erste deutsche Papst seit Jahrhunderten: "Wir sind Papst", eine Schöpfung der "Bild"-Zeitung, folgte auf Platz zwei der Liste von zehn prägenden Begriffen
des Jahres. (APA/dpa)
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"Schweigekanzler" ist Wort des Jahres 2005 in Österreich


Seit sechs Jahren wählt Österreich sein eigenes "Wort des Jahres". Während es zuvor nur ein quasi für alle Deutschsprachigen gültiges Wort gab, das von der Gesellschaft für deutsche Sprache ermittelt wurde, hat Univ.-Prof. Rudolf Muhr vom Institut für Germanistik der Universität Graz gemeinsam mit der APA - Austria Presse Agentur im Jahr 1999 die österreichische Variante aus der Taufe gehoben.

Kriterium bei der Wahl ist, dass das Wort die öffentliche Diskussion in Österreich geprägt hat. Für das "Unwort" gilt, dass ein Missverhältnis zwischen Wort und Sache oder ein beschönigender, bürokratischer und herabwürdigender Sprachgebrauch gegeben sein soll. Die Wahl zum Wort des Jahres durchläuft nach Angaben von Muhr mehrere Stufen.

"Zehnervorschlag"

Zunächst wird anhand der APA-Datenbanken nach häufigen Begriffen in der Berichterstattung der österreichischen Medien gesucht, bevor via web weitere Vorschläge eingeholt werden und die Jury einen "Zehnervorschlag" erstellt. Über diesen wird dann ebenfalls im Internet und zuletzt von den Grazer Wissenschaftern abgestimmt. Die Nennungshäufigkeit in den Medien ist zu diesem Zeitpunkt kein Kriterium mehr. "Heuer fiel die Wahl mit 'Schweigekanzler' im Vergleich etwa zu 'Vogelgrippe' auf einen eher selteneren Begriff, der aber offenbar die Leute beschäftigt und auch sprachwissenschaftlich interessant ist", so Muhr.

Die Wörter

Ein Streifzug durch die vergangenen fünf Jahre zeigt, was die Österreicher seit 1999 bewegte: Mit "Sondierungsgespräche" wurde zum ersten Mal ein österreichisches Wort des Jahres gewählt. "Schübling" als erstes Unwort drückte eine Verniedlichung und Entpersonalisierung der so bezeichneten Person, des Schubhäftlings, aus, hieß es damals in der Begründung der Jury.

Auch im folgenden Jahr entstammte das "Wort des Jahres", nämlich "Sanktionen", dem politischen Bereich. Zum Unwort wurde "soziale Treffsicherheit" auf Grund seiner negativen Mehrdeutigkeit gewählt.

... "Nulldefizit" ...

2001 fiel die Wahl auf "Nulldefizit", ein Wort, das damals ein zentraler Begriff in der innenpolitischen Diskussion war. Das Unwort 2001, "Nichtaufenthaltsverfestigte", wurde als Steigerung der Bezeichnung "Schübling" qualifiziert.

"Teuro" stand im Jahr 2002 für die besondere Wirkung der Euro-Bargeldeinführung, die sich in jenem Jahr deutlich abzeichnete. Zum Unwort wurde der Begriff "Rücktritt vom Rücktritt" erkoren. Erstmals wurde in diesem Jahr auch ein "Spruch des Jahres" ermittelt, nämlich das zu einem geflügelten Wort avancierte "Bin schon weg - bin schon wieder da!"

... "Hacklerregelung"

2003 schaffte es die "Hacklerregelung" auf das Podest des urösterreichischen Wortes und "Besitzstandswahrer" wurde zum Unwort erklärt, wo es im folgenden Jahr von den von Altbischof Kurt Krenn geprägten "Bubendummheiten" abgelöst wurde.

"Kinder statt Partys" - eine Äußerung von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V) - wurde 2003 zum Ausspruch gewählt und 2004 erhielt eine Schlagzeile aus der "Kleinen Zeitung" die Ehre, nämlich "Der Glücksfall namens PISA: Endlich ist Bildung ein Thema". Wort des Jahres wurde im Vorjahr "Pensionsharmonisierung". (APA)



"Aldisierung" ist das Wort des Jahres in der Schweiz
Es steht für tiefe Preise als auch für Befürchtungen

Vaduz - "Aldisierung" ist das Wort des Jahres 2005 in der deutschsprachigen Schweiz. Das Wort wurde aus mehr als 2.500 Vorschlägen von einer siebenköpfigen Jury aus Publizisten und Journalisten ausgewählt. Wie die Jury in Vaduz mitteilte, steht das Wort "Aldisierung" sowohl für tiefe Preise als auch für Befürchtungen wie Lohn-Dumping.

Außerdem gebe es im Lande einen gesellschaftlichen Trend "weg vom traditionell schweizerischen Qualitätsbewusstsein hin zum Billigpreis als einzigem Kriterium". Der deutsche Discounter Aldi fasst derzeit in der Schweiz Fuß. Der Satz des Jahres in der deutsch-sprachigen Schweiz hat ebenfalls etwas mit dem großen Nachbarn zu tun. Er lautet: "Deutschland, wir kommen!" im Zusammenhang mit der Schweizer Teilnahme an der Fußballweltmeisterschaft im nächsten Jahr. (APA/dpa)

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