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Anlage:  (Zur übertriebenen Verwendung von Anglizismen)

 

Im Zuge einer allgemeinen Amerikanisierung, wie durch die Ausbreitung des "American way of life", werden die einzelnen Nationalsprachen übermächtig mit angloamerikanischen Ausdrücken überschwemmt. Dessen fürchterliche Folgen wirken sich in ca. fünfzehn Jahren aus, wenn die  heutigen Jugendlichen, denen diese unappetitliche deutsch/englische Sprachmischung in ihrer Entwicklungsphase "eingeflößt" wird, das "Sagen bzw. das Schreiben" haben. Unterstützt wird diese traurige Zeiterscheinung durch die grenzenlose Phantasie unserer Werbeagenturen bei der Erschaffung von täglich neuen anglophilen Floskeln. Aus einer falsch verstandenen Vorstellung von Fortschritt und Weltoffenheit übernehmen Wirt­schaft und sämtliche Medien diese Sprachpantschereien. Breitet sich diese "Engli­sche Krankheit" weiter so aus wie bisher, werden sich im Jahre 2015 die Nach­richten im Fernsehen folgendermaßen anhören.

"Good evening, meine Ladies und Gentlemen"!

Hier ist der German Television Service mit der Daily Show. Sie hören News. Un­ser Chancellor Mike Deutscher ist zur Zeit on the way nach Washington, begleitet by Foreign Minister Steve Meyer. Vorgesehen ist zunächst ein Meeting mit den Top Three der US-Administration, um die Differences, die die Relations zwischen den Friends in der last Time belastet haben, abzuchecken und zu clearen. Highlight des Chancellor-Trips: Er wird den Hat als Doctor der University of Boston entge­gentaken.         "Scheußlich oder?

"Ist unsere Sprache noch zu retten"?

So fragte Professor Drosdowski, der Leiter der DUDEN-Redaktion, in einem hausinternen Vortrag. Und er setzte  hinzu ... oder ... sind die Deutschen noch zu retten, die so wenig sprachbewußt sind, die unterwürfig angloamerikanische Sprachgewohnheiten übernehmen und wie Papageien alles nachplappern?

"Rent a brain" (Thema eines Grazer Professors vor Sprachwissenschaftler aus sechs Ländern)

"Rent a brain, smarter Werber" (miete dir ein Hirn, lieber Werber) und du wirst lernen die Ausdruckskraft deiner eigenen Sprache zu nutzen und du brauchst nicht mehr in die fremde Sprache zu flüchten.

In den Grazer Zeitungen war darüber Folgendes zu lesen:

"Rent a brain", hat jemand schon eine so treffende Persiflage auf die "Angloma­nie" unserer Werbetexter gehört? Hat es das je zuvor gegeben, daß ein ordentlicher Professor der Linguistik es wagt, öffentlich vor großem Publikum am Vortrefflich­keitsbild der englischen Sprache zu kratzen, das uns die Werbebranche  so auf­dringlich an die Wand malt, sie sei viel prägnanter und einprägsamer und was sonst noch für fadenscheinige Argumente mehr, um ihre Flucht aus der eigenen Sprache zu rechtfertigen?

Professor Dieter Pohl vom Institut für Sprachwissenschaft und Computerlin­guistik in Klagenfurt sagt zum Beispiel: "Grundsätzlich lehnen wir Anglizismen und eine sinnvolle, angemessene Einbürgerung fremdsprachlicher Begriffe nicht ab. Aber dabei soll beachtet werden: Soviel Englisch wie nötig, aber soviel Deutsch wie möglich".

Auch  "Der Spiegel" schreibt:

Und die meisten Journalisten glauben offenbar, sie seien altmodisch und genügen nicht den Ansprüchen, die ein weltoffenes Publikum stellt, wenn sie die englischen Phrasen aus ihren Berichten, Betrachtungen und Klatschspalten weglassen.

Glaubt irgend jemand wirklich, daß ein Ausländer uns bewundert, weil wir unsere Sprache vergewaltigen? Im Gegenteil: Jeder Ausländer wird uns des­wegen belächeln.

Die Engländer nennen diese kriecherische Anbiederung an die englische Sprache "linguistic submissiveness" (sprachliche Unterwürfigkeit).

Derartige Äußerungen von namhaften Sprachwissenschaftlern und bekannten Poli­tikern aus ganz Europa könnten noch seitenweise angeführt werden. Nur eine Aus­sage vom bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Stoiber möchte ich abschließend  noch wiedergeben:

"Zum künftigen Europa der Regionen gehören auch  die regionalen Eigenheiten.. Darunter verstehe ich auch die einzelnen Sprachen und Mundarten, damit die kul­turelle Vielfalt erhalten bleib."t


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