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Essener Songtage 1968
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gfelder, Essen

 

Die wichtigsten Pop-Festivals der End-60er Jahre (des letzten Jahrhunderts! wie die Zeit vergeht !) waren:

 1967 Monterey International Pop Festival
 1969 Woodstock
   und
  1968 IEST
(ausgeschrieben:)

„Internationale Essener Songtage ‘68“

Nur so viel, wir waren erstaunt und überwältigt zugleich...:

„Im Unterschied zu Monterey Pop waren die Songtage nicht primär als Pop Festival konzipiert; vielmehr ging es dem Organisationsteam darum, neben Pop auch Chanson, Folklore, politische Lieder, aber auch Kabarett und Mixed Media- Veranstaltungen als kulturelle Formen einer engagierten und sozialen Realität der Bundesrepublik zu präsentieren. Die Heterogenität und Bandbreite der auf den Songtagen präsentierten musikalischen und künstlerischen Beiträge einerseits, die theoretische und ideologische Überfrachtung des Festivals andererseits, machten die Songtage in der Tat zu einem einmaligen Erlebnis deutscher Popgeschichte.“ (Quelle „ Tief im Westen...“, Emons Verlag 1999/ Uwe Husslein musik komm./ Köln)

Wir sollten uns immer wieder vor Augen halten, welche Namen sich mit den Essener Songtagen (25. -29. September ‘68) verbinden:

H.D. Hüsch, F.J. Degenhardt, City Preachers, Julie Driscoll (& the Brian Auger Trinity), Tim Buckley, Fugs, Floh de Cologne, Hannes Wader und Julie Felix, Frank Zappa (inkl. Mothers of Invention), Amon Düül und Tangerine Dream waren nur einige von vielen Interpreten, die für einige Tage vor ca. 40.000 (!!) Besuchern insgesamt präsent waren.

Damit nicht genug:
„Berühmt wurde Rolf Ulrich Kaiser als Katalysator und Ideengeber für die IEST, die als erste und größte Manifestation des kontinental-europäischen Underground der 60er Jahre Geschichte machte.“ (Quelle: s.o.)

Außerdem:

„Ein gigantisches Projekt für einen Einsteiger (R.-U. Kaiser) mit Absolutheits- Anspruch. Hier war ein Hansdampf in allen Gassen am Werk, ein André Heller der 60er Jahre, ein Macher, kein Poet, besessen von einer Idee...
Er schätzte die Situation richtig ein und war damit unserer Zeit um 15 Jahre voraus“.
(Quelle: „... eine musikalische Gratwanderung“, Buchverlag Schwinn 1986/ Wolfgang Layer)

Der Journalist Dr. U. Olshausen geht dagegen in seinem Bericht in der „FAZ" vom 2.10.68 unter den ,,frischen Eindrücken“ vor Ort  mit den Songtagen nicht gerade „zimperlich“ um: „... Mißverständnis von Qualität und Quantität.. .die große Veranstaltung... war ein Monstrum faden Rummels... für die Veranstalter... bleiben eben nicht viele Komplimente übrig...“

Nach über drei Jahrzehnten jedoch neuerlich angesprochen, schrieb uns der Verfasser im Juni 01 u.a. : „Heute würde ich das Phänomen allerdings etwas gelassener beschreiben. Was ich mir vorwerfen muss, ist, dass ich die Pioniertat, die die Essener Songtage darstellten, nicht mehr gewürdigt habe. Ein Festival dieser Größenordnung hatte es ja in Deutschland bis dato noch nicht gegeben. ..“.

Deshalb sollte unseres Erachtens im Jahre 2003 aufgrund des nunmehr aus der zeitlichen Distanz heraus erwiesenen hohen nationalen wie internationalen Stellenwertes der Songtage eine größere Veranstaltung in unserer Stadt organisiert werden, die dieses überregional-spektakuläre Essener Kulturereignis intensiver „unter die Lupe“ nimmt.

Bis zum 40-jährigen Jubiläum (das wäre ja erst 2008!) sollten wir nicht warten! Zuletzt wurde vor 8 Jahren (also 93) in der Zeche Carl, Essen, ein kleinerer Rückblick veranstaltet unter dem Motto „25 Jahre danach“.

Ehe die vielen Zeitzeugen die Erlebnisse und die mehr oder weniger wichtigen Anekdoten vergessen haben, möchten wir anregen, beispielsweise in der Essener Volkshochschule (wegen ihrer City- nahen Lage) vielleicht an einem Samstag/ ca. 17-24 Uhr in 2003 zum „35-jährigen“ dieses Ereignis zu realisieren, möglichst mit Rundfunk- und Fernsehbeteiligung (WDR/3Sat/Arte).

Es sollte sich dabei um eine kritisch-seriöse, nicht nostalgisch- verklärende Auseinandersetzung mit den Songtagen
(Einblicke) im Kontext mit dem damaligen Zeitgeist, aus heutiger Sicht mit Rückblicken auf die Zeit davor und mit
Erkenntnissen und Ausblicken nach ‘68 bis heute ergeben -  und natürlich mit Essen, Getränken, Gesprächen und
viel (!) Spaß...

Wir haben in den letzen Monaten reichlich recherchiert, telefoniert, Archiv-Material gesichtet, Rundfunk- und
Fernsehstationen befragt, mit Journalisten diskutiert und, und, und... und wir haben mit vielen weiteren Personen
gesprochen, sie über unser Anliegen informiert (und sie auch größtenteils von der Idee überzeugt):

Einige Namen und Institutionen in willkürlicher Reihenfolge:

Dr. Walter Wehner (VHS Essen/ Kultur)
Dr. Oliver Scheytt (Stadt Essen/ Kultur)
Ulrich Weinstock (EMG)
Bernhard Graf von Schmettow (ehemals. Leiter JZE, danach KVR)
Bazon Brock (Professor der Ästhetik -  u.a. „ Bilderstreit“, 3-Sat)/
Galerie Neher (klass. Moderne, bildende Kunst)
Jens Hagen (Fotograf)
Dr. J. Spiegel (Mitinitiator der Ausstellungsreihe „‘68- Kunst und Kultur“ (Katalog)
Uwe Husslein (musik komm. Köln)
Wiglaf Droste (Schriftsteller/ Musiker)
Michael Klaus (Schriftsteller/ Film „ Nordkurve“ (mit A. Winkelmann)
Dr. Hanna Dose (Städt. Museen Bad Oeynhausen)
Peter Rüchel (WDR Rockpalast)
Michael Rüsenberg (Dokumentarfilm Essener Songtage/ ‘88 WDR/ Grimme Preis!)
Norbert Brügger (Essener Revue)
Dr. Ulrich Spieß (Zentrum für Kulturvermittlung)
Buchhandlung König (Fachliteratur)
Christoph Fleischer/ Dirk Gion (Filmemacher - u.a. Dokumentation des Künstlers Jörg Immendorff, Arte)
Elga Morgenstern-Hübner (Grafikerin -  u.a. Kulturkalender KVR) 
Jochen Weiler, 
Detlev Mahnert,
Horst Horriar, 
Walter Westrupp (eine Zeit lang Duo zusammen mit IEST-Geschäftsführer Bernd Witthüser)
Rick Abao, Martin Degenhardt, Tom Schröder und Reinhard Hippen  - sie gehörten damals zum Leitungsteam
u.v.a.. und auch Rolf-Ulrich Kaiser (nein, letzterer nicht,...das ist aber eine ganz, ganz andere Geschichte...)

Die erste Sitzung fand am 26.9.2001 in den Räumen der Galerie koch + unthan in der Rellinghauser Str. 155 in Essen statt.
Über 20 Leute haben bis Mitternacht diskutiert, Ideen eingebracht, kritisch hinterfragt
So weit der Stand im September 2001.

Inzwischen ist Ernüchterung eingekehrt - in den Zeiten knapper Kassen ist eine Veranstaltung in der damals geplanten Größenordnung nicht mehr zu realisieren, aber die Idee hat sich in ein paar Köpfen festgesetzt und schließlich ist doch eine Veranstaltung im kleinen Rahmen herausgekommen - vom  19. bis zum 21.September 2003.

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