New York (dpa) - Schon
wieder ist ein US-Rapper einem mysteriösen Mordanschlag zum Opfer gefallen. Der legendäre Jam Master Jay von der Ostküstengruppe Run DMC wurde am Mittwochabend (Ortszeit) von zwei Unbekannten in seinem New Yorker Aufnahmestudio mit einem Kopfschuss getötet. Der 37-jährige HipHop-Veteran und Mitbegründer der Band starb nur einen Kilometer von dem Stadtteil Hollis entfernt, in dem er wohlbehütet aufgewachsen war und sich mit seinen Jugendfreunden Run (Joseph Simmons) und D.M.C. (Darryl McDaniels) zum Rap-Trio zusammengeschlossen hatte. |
Dagegen hatte sich Run DMC stets
gegen Drogenmissbrauch und
Dennoch durfte Run DMC als erste Rap-Band ihre Handabdrücke im
die mit einem Rap-Album (»King of Rock«) 1985 Goldstatus erlangten, die ersten mit einem Platinum-Album (»Raising Hell«) und die ersten Rapper auf MTV. |
Schon die Single »It's Like That« (1983) war ein Hit. Weltweit berühmt wurden die drei Rapper vor allem durch die Zusammenarbeit mit der Rockgruppe Aerosmith, aus der 1986 das Album »Walk This Way« hervorging. Zusammen mit Aerosmith und Kid Rock absolvierten sie gerade eine große Tournee durch die USA. Jam Master Jay unterstützte seine beiden Kollegen vor allem als DJ und war bahnbrechend als »Scratcher«. |
Die Nachricht über seinen
Tod verbreitete sich in der Nacht zum
Donnerstag wie ein Lauffeuer. Dutzende Musiker und Freunde Mizells kamen vor dem Studio zusammen und suchten Trost. Chuck D. von der Konkurrenz-Gruppe Public Enemy war den Tränen nah. »Das waren unsere Beatles«, sagte er der »New York Times«. Er habe Mizell »seit Kindertagen« gekannt. Die Tat sei ein »Akt von Feiglingen«. Mizells 15-jähriger Sohn Jason wurde unter anderem von dem Rap-Promotor Lyar Cohen getröstet. Er hatte Run DMC in den ersten Jahren den Weg geebnet. »Ich versuche mir einzureden, dass es einfach nicht wahr sein kann«, sagte Cohen der »New York Daily News«. »Jay war ein großartiger Mensch«, bedauerte auch Cory Robbins, der 1983 den ersten Plattenvertrag mit der Gruppe unterzeichnet hatte. »Es gibt garantiert niemanden, der auch nur ein schlechtes Wort über ihn zu sagen hat.« Die Polizei hat bisher keine Anhaltspunkte für das Motiv des Mordes. Die beiden unbekannten Todesschützen waren über den elektronischen Türöffner ins Gebäude eingelassen worden und in das Studio im ersten Stock vorgedrungen. Sie zielten auf Mizells Kopf und schossen einem 25-jährigen Mann zudem ins Bein. Zwei Frauen, die sich ebenfalls im Studio aufhielten, blieben unverletzt. |
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31.10.2002 dpa