|
Ich über mich | Olympia 1972 | Essener Songtage 1968 |
|
|
|
Texte |
|
Unter Ausschluss der Öffentlichkeit können die Mitglieder des US-Senats am Mittwoch weitere Fotos und Videos von Misshandlungen irakischer Gefangener einsehen. Das Bildmaterial werde den Abgeordneten für drei Stunden vom Verteidigungsministerium bereitgestellt. Das sagte der Vorsitzende des Streitkräfteausschusses, Senator John Warner am Dienstag in Washington. Die Bilder und Videos blieben rechtlich in der Verfügungsgewalt des Pentagons. Kopien dürften nicht gemacht werden. Der US-Senders
CNN berichtete unter Berufung auf Regierungsquellen es gebe noch 200
bis 300 weitere Fotos und Videoclips, die Misshandlungen durch
US-Soldaten zeigten. Nach der Hinrichtung eines US-Bürgers im Irak
durch Islamisten werde befürchtet, dass eine Veröffentlichung
neuer
Bilder von Misshandlungen weitere Übergriffe auf Amerikaner zur
Folge
haben könnte.
|
Bergs Familie legt
Beweise für US-Haft vor E-Mail-Korrespondenz mit Konsulatsbeamtin West Chester/USA (ap). Die Familie des in Irak ermordeten Amerikaners Nicholas Berg hat ihre Vorwürfe bekräftigt, nach denen US-Soldaten den 26-Jährigen vor der Tat festgehalten hätten. Die Angehörigen legten der Nachrichtenagentur ap E-Mails vor, die am 1. und 2. April mit der Konsulatsbeamtin Beth A. Payne in Bagdad ausgetauscht worden sein sollen. Darin bestätigte Payne, dass sich Berg in US-Gewahrsam in der Stadt Mossul befinde und sie eine militärische Kontaktperson suche. Nach Angaben von US-Behörden befand sich Berg jedoch nie in amerikanischer Haft, sondern wurde am 24. März von der irakischen Polizei eingesperrt. Außenamtssprecherin Kelly Shannon sagte, dass Paynes E-Mail falsch sei. Sie basiere auf Informationen der Übergangsverwaltung, die erst am 7. April mitgeteilt hätte, dass sich Berg in irakischer Haft befunden habe. Payne habe nach der Freilassung diese Informationen nicht an seine Familie weitergeleitet. "Wir dachten, er sei auf dem Weg (nach Hause)", sagte Shannon. Am Donnerstag hatte ein US-Offizier bekräftigt, dass die Festnahme durch die irakische Polizei erfolgt sei. Dagegen erklärte der Polizeichef von Mossul, Mohammed Chair el Barhaui: "Die irakische Polizei hat den getöteten Amerikaner nie festgenommen." Bergs Familie wirft den US-Streitkräften vor, mit der angeblichen Festnahme seine Ausreise aus Irak verhindert zu haben. Der junge Geschäftsmann, der in Irak Antennenanlagen reparierte, meldete sich zuletzt am 9. April bei seinen Eltern und sagte, er werde über Jordanien in die USA zurückkehren. Kurz darauf verschwand er. Am vergangenen Samstag wurde seine enthauptete Leiche an einer Landstraße bei Bagdad gefunden. Am Dienstag wurde das Video mit Bergs Enthauptung auf einer Website veröffentlicht. Die Täter bezeichneten die Köpfung als Rache für die Misshandlungen von Irakern in US-Gefangenschaft. Nach CIA-Erkenntnissen wurde Berg mit "hoher Wahrscheinlichkeit" von dem Terroristen Abu Mussab el Sarkaui enthauptet. © Frankfurter Rundschau |