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,Ist doch wie in New York hier´ Gangsta-Rap in Essen
Gangsta-Rapper Infamous verlässt sein Zuhause in Las Vegas und zieht nach Essen.
Dem 28-Jährigen gefällt es hier gut. Nur das Wetter, findet er, könnte besser sein
Infamous

Mit seiner Musik will Antonn "Infamous" White die Kultur in Essen, hier vor dem Grillo-Theater, bereichern. Foto: WAZ, Frank Vinken

 "Ich hab gehört, Essen hat keine echte Rap-Szene. Das werde ich zu ändern wissen", kündigt Antonn White an. Der US-Amerikaner ist in der internationalen Hip-Hop-Szene unter dem Pseudonym Infamous bekannt. Bislang hat der 28-Jährige in Las Vegas, der Stadt der Sünden, gelebt. Nun ist er nach Essen gezogen. Hier will er dauerhaft leben. "Wenn die Sonne scheint, ist es hier ganz schön", findet er.

Seine Songs sind nichts für zarte Gemüter. Als Gangsta-Rap bezeichnet Infamous seinen Stil. Die Songtexte sind so hart wie sein Leben es bis vor kurzem auch war. Nicht umsonst klebt auf seiner CD der Aufkleber "Parental Advisory - Explicit Lyrics", mit dem vor den nicht immer jugendfreien Strophen gewarnt wird. "Meine Lieder erzählen meine Lebensgeschichte. Dazu gehören schlimme, aber auch gute Erlebnisse", erzählt der Musiker, der seine Texte selber schreibt. Zu den positiven Dingen zählt er seine Beziehungen und gute Freundschaften. Die Liste der negativen Erfahrungen ist länger. "Ich habe schlimme Dinge gesehen", berichtet Infamous.

Ein kurzer Rückblick: Antonn White kommt in Trinidad auf die Welt, zieht später zu seinem Vater nach New York. In der Hochburg der Ostküstenrap-Szene entdeckt White seine Leidenschaft für den afro-amerikanischen Sprechgesang. Er beginnt, eigene Songs zu schreiben. Jahre später verschlägt es ihn nach Las Vegas. Dort trifft er auf seinen jetzigen Manager Jeannot Beya, der ihn nun nach Deutschland brachte. Im Ruhrgebiet fühlt sich Infamous äußerst wohl. "Mein erster Eindruck war jedoch: Es ist verdammt kalt und wolkig", scherzt er.

Essen, meint der Rapper, erinnere ihn ein wenig an New York City. "Ist wahr, manche Orte sehen aus wie der Stadtteil Queens", findet der Wahl-Ruhrgebietler. Allerdings dürfte es hierzulande weit weniger gefährlich sein. Für Hip-Hopper entwickelten sich die USA in den vergangenen Jahren immer mehr zum heißen Pflaster. Whites Idole Notorious B.I.G. und Tupac Shakur wurden jeweils erschossen. Auch sein eigener Cousin starb bei einer Schießerei. Damit ist nun aber Schluss, denn in Essen will Infamous gemeinsam mit jungen Rappern aus der Region die lokale Szene stärken.

Für seine hiesigen Fans hat der Künstler sogar einen Song in deutscher Sprache aufgenommen. Der Titel: "Liebeskummer lohnt sich nicht".

Weitere Infos gibt es auf www.infamousantonn.com.

Der Begriff Gangsta-Rap bezeichnet den Sprechgesang der etwas härteren Sorte. In den Texten werden oft die eigenen Erlebnisse verarbeitet. Zu den bekanntesten Stars der Szene gehören nach wie vor Ice Cube, Ice-T und die ermordeten Hip-Hopper The Notorious B.I.G. und Tupac Shakur (2Pac).


21.03.2006   Von Ilias Abawi