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                           Musiktipp: Am 03.10.08 in der Zeit zwischen 06 bis 17 Uhr hören Sie auf WDR 2 ausschließlich deutsche Produktionen.
 
Deutsche Sprache ist nicht mehr peinlich

INTERVIEW / Der Musikchef von Eins Live glaubt, dass die zweite Neue Deutsche Welle so schnell nicht verebbt.

KÖLN. Der Herr der Töne bei Eins Live: Seit fünf Jahren ist Stephan Laack Musikchef der WDR- Jugendwelle. Fragen an einen 39-Jährigen, der die "Neue Deutsche Welle" genauso miterlebte wie die "Neue Neue Deutsche Welle".

NRZ:
Gibt´s überhaupt die "Neue Neue Deutsche Welle?"


Laack: Ich glaube nicht, dass wir der aktuellen deutschen Musik damit gerecht werden. Zurzeit gibt es erheblich mehr Genres, die ineinander fließen: Electronic, Pop, Gitarrenmusik, zum Teil sogar Chanson, wenn ich an Annett Louisan denke. Deutsche Musik ist so erfolgreich, wie lange nicht mehr. Seit einem Jahr liegt der Anteil deutscher Produktionen

silbermond
in den Charts konstant bei 40 bis 50 Prozent.

NRZ: Insofern dürften Sie die Debatte um eine Zwangsqoute im Radio für überflüssig halten...

Laack: Ich kann das Theater nicht verstehen, viele Künstler tragen das ja auch nicht mit.

NRZ: Gibt es einen Startpunkt für die Erfolgswelle?

Laack: Die meisten verbinden das sicher mit dem Durchbruch von "Wir sind Helden". Tatsächlich ist aber Xavier Naidoo die große Persönlichkeit, die gezeigt hat, dass man die deutsche Sprache neu im Songtext definieren kann.

NRZ: Warum haben die Hörer plötzlich keine Vorbehalte mehr gegen deutsche Texte?

Laack: Es ist niemandem mehr peinlich, ein Liebeslied in deutscher Sprache zu hören. Wir haben es einfach mit einer unbefangenen Generation zu tun.

NRZ: Was ist dran an der Meldung, deutscher HipHop lande zunehmend auf dem Index für jugendgefährdende Medien?

Laack: Das ist zutreffend und Besorgnis erregend, aber es trifft nur für wenige Einzelfälle zu.

NRZ: Wie lange hält die Welle noch an?

Laack: Das geht so schnell nicht vorbei. Da werden noch einige Musikergenerationen kommen.

NRZ: Wie sieht es mit Anerkennung im Ausland aus?

Laack: Das ist noch entwicklungsfähig, wenn man von  "Rammstein" absieht. Ich war unlängst in Norwegen. Die einzige deutschsprachige Platte, die ich in die Hände bekam, war "Schnappi, das kleine Krokodil".

02.06.05 (Mi/NRZ)