|
Ich über mich | Olympia 1972 |
|
|
|
|
Texte |
|
In dem Diskussionsforum von 'SternShortNews' - das hätte man sicher
auch anders nennen können...! - hat eine Meldung über Wolf Biermanns
Einstellung zu einem möglichen Krieg gegen den Irak viele Gemüter
bewegt. Ich gebe hier einen Ausschnitt aus der Diskussion wieder, weil
die Äußerungen ein recht gutes Bild der öffentlichen (nicht
der veröffentlichten!) Meinung in Deutschland geben - auch in der
prozentualen Verteilung der Pro- und Contra-Äußerungen.
Um die Authentizität der Äußerungen zu erhalten, habe ich nichts daran verändert - auch die Rechtschreibfehler geben insofern ein recht authentisches Bild von Deutschland im Jahre 1 nach PISA wieder... Einen eigenen Kommentar musste ich dann natürlich auch noch abgeben. |
23.02.2003
16:14 Uhr
Wolf Biermann kritisiert deutsche Friedensbewegung in Irakfrage Im Magazin 'Der Spiegel' äußert
der Liedermacher Wolf Biermann scharfe Kritik an den in Deutschland
stattfindenden Friedensbewegungen. Er bezeichnete die Deutschen als
'Hurra-Pazifisten'.
|
Hurra-Pazifisten
besser konnte man es gar nicht sagen, aber das begreifft ja auch hier ein grossteil der mitglieder sowieso nicht Von: OPASBBS 23.02.2003 16:24 Uhr Na der Oberlehrer fehlte noch im Bunde. Frage mich nur, wo der ständig seine "moralischen Zeigefinger" herbekommt. Bei seinem ständigen Umherfuchteln damit muß "Klampfen-Wolfie" ja eigentlich einen enormen Verschleiß haben... Von: Nihilix 23.02.2003 17:38 Uhr Biermann... Hurra-Pazisfisten, was für ein Witzbold! USA tut dies, USA tut das und USA tut jenes. Warum ist er noch nicht in der USA? Wegen diesen billigen Hitler-Befreiungs-"Argumenten" sollen wir jetzt auf immer und ewig alles das tun und befürworten, was auch die USA tut? Dieser Klapperstorch-Militarist... Von: Hák Kíssas Kûndüs Argumente interresieren wohl nicht ?
|
Johannes B. Kerner
Wie schon ein aus dem Irak kommender Journalist in den letzten Tagen bei einer Sendung von Kerner sagte: Die Proteste gegen einen Krieg hilft den Irakern überhaupt nicht. Sie wollen von Saddam befreit werden. Er nannte einige menschenunwürdige bis makabre Beispiele, die ich hier nicht aufführen möchte, da ich sonst einen Roman schreiben müsste. Man weiß eben nicht, was richtig ist. Einerseits sagt man sich: Bloß keinen Krieg. Andererseits ist die Frage: Wie löst man diese Situation? Von: Webhexe01 23.02.2003 20:46 Uhr @Webhexe1
@Katatonia
Überraschung
falscher mann, richtige argumente
|
Verschont uns...
...von News unbeteiligter möchtegern-Experten zum Thema Irakkrieg wie: - Abdul Hachmach sagt "USA sind scheiße"
...denn keine dieser News hat bisher auch nur annähernd
sinvolle Inhalte vorgewiesen, weder die mit dem Aufruf zum Dessertieren
noch diese mit der Kritik an Friedensbewegungen.
"Politisch steht Wolf Biermann ...
|
Wolf Biermann+++++
Zuerst sei einmal festzustellen, dass Herr Biermann das Recht hat seine Meinung zu äußern+ Weiterhin sind viele User die sich hier negativ zu der Ausage von Herrn Biermann äußern wohl zu jung, um sich eine Meinung über Herrn Biermann zu bilden. Herr Biermann ehemals im Köln, zur sogenannten ehemlg. "DDR" in seinen Liedern geäußert. Was das damals einbrachte war, dass eine Diktatur Herrn Biermann ausgebürgert hat. Meine Familie und ich selbst, haben damals und in Folge bei Herrn M. Krug, gegen das Unrechtsregieme "DDR" die Stimme erhoben und wurden gegangen. Das diesen "Gegangensein", auch noch der sog. § 8 und mehr vorausging, ist eine andere Sache. Nun spricht Herr Biermann das aus, was vielen hier die am liebsten Mr. Bush zum Teufel wünschen, die USA zerbomben wollen, gegen den Strich geht. Woher bei diesen Usern d. Wind weht, ist nicht schwer zu ergründen. Herr Biermann hält der "Regierung" Schröder den Spiegel vor wie Herr Biermann, dem "SED"-Staat den Spiegel vorgehalten hat. Ist es falsch Berlin zu kritisieren? Ist es nicht richtig die Dinge aufzuzeigen wo Deutschland, den USA zu Danke verpflichtet ist? Ist es nicht richtig klar zu betonen, dass ohne den Druck der USA keine Inspekteure im Irak wären!!! Alle die hier und hier schließe ich mich Herrn Biermann an, gegen die USA Stellung beziehen - Saddam und sein Regieme stärken in der Unterdrückung des irakischen Volkes und seiner menschenverachtenden Politik. Haben Einige noch nicht gemerkt, dass Berlin sich sehr unauffällig, klammheimlich von seiner Politik trennt?? Hat Joschka es weiterhin als unumstößlich ausgeschlossen, dass mit einem Krieg der Irak gezwungen werden muß? Natürlich will man dies hier nicht wahr haben, passt nicht ins eigene Feindbild. Wäre es das erste Mal, dass die " Regierung Schöder " eine Kehrtwende macht? Und im übrigen ob es gefällt oder nicht, Ihr werdet nicht gefragt, ob so oder so - die Zwangsentwaffnung des Iraks folgt ob mit, oder ohne den deutschen Michel und seiner Maulhelden. Ich gebe Herrn Biermann voll Recht und teile seine Ansicht und Meinung. camry 24.02.2003 14:03 Uhr |
@camry u.a. Wolf Biermann hat als junger Mann Lieder gegen den Krieg geschrieben – „Soldat, Soldat, ihr seid zu viel, Soldat, Soldat, das ist kein Spiel. /Soldat, Soldat, im nächsten Krieg, Soldat, Soldat, gibt es kein’ Sieg…“ Wolf Biermann hat als Mann mittleren Alters sich als aufrechter Sozialist geoutet, der für Sozialismus, aber gegen das Zwangsregime der DDR war. Es hat ihn erst einmal die Heimat gekostet. Wolf Biermann hat als älterer Mann sich offen für eine bewaffnete Intervention im Kosovo ausgesprochen. Das hat viele seiner alten Freunde – auch mich – irritiert, aber heute muss ich sagen, dass er vielleicht Recht hatte. Jetzt spricht Wolf Biermann sich für einen Krieg gegen den Irak aus. Das erklärt sich aus seiner Vergangenheit, seiner Verachtung für totalitäre Regimes. Das ist absolut nicht meine Meinung, aber er muss doch das verdammte Recht haben, diese Meinung hier frei zu äußern – früher und ‚drüben’ durfte er es nicht. So weit Biermann – aber das ist doch noch nicht alles zu der Irak-Diskussion, die von gegenseitiger Intoleranz nur so trieft. Dazu gehört auch das Altvater-Argument, die jungen Leute seien „zu jung, um sich eine Meinung über Herrn Biermann zu bilden“. Ich gehöre zur Biermann- Generation, aber ich wüsste nicht, warum junge Leute sich nicht über mich eine Meinung bilden sollten, wenn ich mich irgendwo öffentlich geäußert habe. Ein zweites: „Ohne den deutschen Michel und seine Maulhelden“. Abgesehen davon, dass das Bild historisch nicht stimmt, weil der ‚deutsche Michel’ alles andere als ein Maulheld, sondern ein friedlicher Bürger war, ist die Argumentation doppelt ärgerlich: MAULHELD ist eine Spottbezeichnung für diejenigen, die argumentieren statt zu schießen, und die implizite Verachtung all derer, die mit Worten gegen einen Krieg angehen, weil ihnen andere Waffen nicht zur Verfügung stehen, lässt mich erschrecken und an Männlichkeitsideale denken, die ich eigentlich überwunden glaubte. Und ein drittes.
Das unsägliche Argument, wir sollten den Amerikanern dankbar sein,
bereitet mir inzwischen nur noch Brechreiz. Wenn ich, camry, Ihrer Argumentation
folge, dann gilt auch dies: Ein Freund hat mir einmal sehr geholfen. Wie
es nun das Schicksal will, hat er eine unheilvolle Entwicklung hinter
sich und beabsichtigt schließlich, seine Lage durch ein Verbrechen
zu verändern. (Ein Angriffskrieg ist übrigens in meinen Augen
und nach unserem Grundgesetz ein Verbrechen.) Er bittet mich, bei diesem
Verbrechen tatkräftig mitzuhelfen. Was tue ich nun als sein Freund?
Ich sage ‚nein!’ und versuche alles, ihn davon abzuhalten. Und wenn er
sich nicht davon abhalten lässt, muss ich ihn im Stich lassen – ja,
mehr. Ich muss ihn anzeigen gemäß § 138/139 StGB:
Keine wie auch immer geartete Dankesschuld kann mich zu einer Tat zwingen, die ich moralisch nicht rechtfertigen kann… Tut mir Leid, dass das so ausführlich geworden ist – es musste genau so raus wie die Bemerkung über das „Dessertieren“ ;-) |