Die
Briten haben Angst
LONDON. Seit den Terroranschlägen in den USA sind
viele Briten angst-ridden, Angst-geplagt. Die Romanheldin
Bridget Jones findet
neue Trends zeitgeisty. Und Tony Blairs Berater Peter Mandelson
wird von seinen Gegnern als spin-meister kritisiert, als
Meister der PR-Intrige.
Deutsche Wörter, oft in Zusammensetzung mit englischen, sind
ober-in.
Um bei ober- zu bleiben: Dieser Vorsatz tauchte 1993 zum ersten
Mal
auf und ist seitdem zum Modewort, geworden: obercharming, obercool,
oberblond.
Bill Gates wird als obernerd tituliert, als Ober-Streber, die
USA
sind oberpowerful (übermächtig). Und der mit der
Seilbahn
zu erreichende Ortsteil von Gatlinburg (TN) heißt Ober-Gatlinburg.
„Man könnte statt dessen oft auch das englische
over verwenden, aber ober klingt in unseren Ohren noch
stärker“, sagt Jeremy Butterfield,
Direktor der Wörterbuch- Sparte des Verlags Harper Collins in
Glasgow.
Eine Neuentdeckung für die Briten ist auch der Meister.
Inzwischen
gibt es auf der Insel rock meister, culture meister, gag meister,
horror
meister und puzzle meister.
„Meist sind es Journalisten, die diese
Wortschöpfungen als
Erste benutzen, weil sie interessant schreiben wollen.“ Butterfield hat
auch herausgefunden, was die am meisten verwendeten deutschen
Wörter sind:
An erster Stelle steht Diesel, gefolgt von Blitz,
Alzheimer
und Angst. Angst wurde 1849 erstmals von der englischen
Schriftstellerin
George Eliot benutzt ,,Fear (Furcht) haben die Briten heute vor
dem
Zahnarzt, Angst ist existenzieller, dunkler“, erläutert
Michael
Clark vom Wörterbuch- Verlag Oxford University Press.
1852 fand das Wort Schadenfreude Eingang in die englische
Sprache. Inzwischen ist es so weit verbreitet, dass es
sogar in der US-Zeichentrickserie „Die Simpsons“ vorkommt. Weitere
Wörter: glockenspiel, rolimop (Rollmops), kohlrabi,
dirndl, flak, doberman, rucksack,
Wunderkind, leitmotiv, hinterland, kulturkampf, weltanschauung
und gesellschaft. (dpa)
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