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            Schweizerische Volkspartei (SVP)  gegen Rapper: Das Duell

http://www.blick.ch/sonntagsblick/politik/artikel56781


Sie gehören zur gleichen Generation und leben trotzdem in zwei Welten: SVP-Nationalrat Toni Brunner (32) und Rapper-Legende Bligg (30). Im SonntagsBlick streiten sie über Jugendgewalt, Ausländer und ihre Vorbildfunktion.

Ein Rapper und ein SVP-Politiker an einem Tisch: Schlagen Sie sich jetzt die Köpfe ein?
Toni Brunner: Ich hab nichts gegen Rapper. Ich hab nur etwas dagegen, wenn sie zu Gewalt aufrufen.
Bligg: Das machen nicht alle! Rap ist wie Sport, und da gibt es verschiedene Arten. Gangsta-Rap ist eine davon. Bei allen anderen Arten ist Gewalt kein Thema.
BRUNNER: Hör dir doch die Texte an. «Hol dr en Politiker» von Rapper Gimma – da ruft er zum Mord auf, das ist pure Aufhetzung!
BLIGG: Es geht darum, das Misstrauen auszudrücken, das die Jugend gegenüber euch Politikern hat. Ich und viele andere Künstler wie Sektion Kuchikäschtli oder Fanta Vier machen keinen Gangsta-Rap.

Nehmen Sie die Rap-Songs so ernst, Herr Brunnner?
BRUNNER: Ein Rapper hat einen viel direkteren Zugang zur Jugend als wir Politiker. Daher sollten sie Vorbilder sein. Wenn einer aggressive und obszöne Texte verbreitet, dann ist er ein schlechtes Vorbild. Das heizt Gewalt an, genau gleich wie Gangster-Posen und die verrohte Sprache.
BLIGG: Toni – ich darf doch Toni sagen? –, Rap ist die Sprache der Strasse. Manchmal wird provoziert. Genau wie es deine Partei tut. Ihr schürt Hass und schafft Feindbilder: In der neuen Anzeige-Kampagne zeigt die SVP einen schwarzen Teenager mit Kapuzenpulli. Jeder weiss: Das ist ein Hip-Hopper.
BRUNNER: Das muss dich nicht erstaunen. Schliesslich sind ausländische Jugendliche gewalttätiger.
BLIGG: Und darum werft ihr gleich alle in einen Topf. Das geht doch nicht! Sind alle ausländischen Jugendlichen Hip-Hopper? Sind nicht sehr viele Schweizer auch Hip-Hopper? Aber zurück zur Kultur: Wir Rapper reden in der Umgangssprache der Jugendlichen, und die tönt viel krasser als es gemeint ist. Wenn ich dir sage, dein Anzug sehe schwul aus, dann will ich doch nicht die Schwulen oder dich diskriminieren. Das ist einfach eine Redensart.

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