Aktuell:
Mit großem Vorbehalt - oft kennen viele Jugendliche diese
angeblichen Jugendwörter
gar nicht:
Jugendwort
2021
Früher mal - zum Teil schon vergessen:
Jugendwort 2017
weiter
lesen:
http://web.de/magazine/lifestyle/leben/14290012-swag-ist-jugendwort-des-jahres.html#.A1000145
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*
Die
besten
Experten, nämlich Jugendliche selbst (in diesem Fall
Achtklässler aus der Gesamtschule
Duisburg-Süd) haben
ein
Lexikon der Jugendsprache erstellt.
>>>mehr
Das 1997 erstellte Lexikon ist aufgrund der rasanten
Entwicklung
von Jugendprache natürlich in manchen Teilen
längst überholt,
dafür
aber
historisch interessant
*
Ein "Wörterbuch
der Jugendsprache" ist 2009 bei Langenscheidt erschienen und
bisher jährlich auf den
angeblich neuesten Stand gebracht
worden.
* Eine viel beachtete Untersuchung hat die Potsdamer Linguistin Heike
Wiese vorgelegt: "Ich mach
dich
Messer"
- Grammatische Produktivität in
Kiez-Sprache ("Kanak Sprak"), in:
Linguistische Berichte
207/2006. Hamburg: Buske
Eine kritische Stellungnahme dazu findet sich in
den "Sprachnachrichten " des VdS
: Helmut Glück,
Sachtemang
mit dit Kiezdeutsche.
Sprachnachrichten
Nr. 54 (II/2012), S. 6f.
*
Nicht mehr aktuell, aber
immer noch voll krass: Harald
Schmidt 2008 über Jugendsprache
*
Und schon älter, aber in der Tendenz eindeutig:
"Jugendsprache"
als gesamtdeutsches Phänomen
gibt es offenbar gar nicht - das
legt
jedenfalls eine Umfrage
am Kopernikus-Gymnasium in
Niederkassel (Bonn)
nahe - wissenschaftlich aber auf Grund einer viel zu dürftigen
Basis nicht
relevant.
*
"Schäm..."
-
oder: Die Mickymausierung der Sprache in Internet-Foren >>>mehr
Aktueller:
Affenwurst,
Büffelhüfte, smirten – drücken
sich Jugendliche
wirklich so aus? Ist man als
Heranwachsender umso cooler, je mehr man in
dieser
Weise spricht?
Stimmt es, dass
Jugendliche
sich verstärkt des Fäkal-
und
Vulgärjargons bedienen? Wie die „Jugend von
heute“
ihre eigene Sprechweise und sich selbst sieht, welche
Einflüsse es
auf ihre „Sprache“ gibt und
was die Medien damit
zu tun haben, ist in einem Buch, das seit Anfang 2011 auf
dem Markt ist, erklärt.
Die Ergebnisse
stützen sich auf eine umfassende Fragebogenuntersuchung unter
Schülern eines Gymnasiums und einer
Hauptschule. Als
Vergleichsinstanz wurden
auch ein paar Erwachsene (Lehrer!) einbezogen, die angeben
sollten, welche Einstellungen sie
gegenüber Jugendsprache haben...
Stephanie Pauli,
"Ey Alter,
du bist voll der
Wort-Checker!"
(ISBN: 978-3-86850-991-5)
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
*
Die
Sprache der Jugend
(veröffentlicht auf: WEB.DE 2010)
Die
Behauptung, das in dem folgenden Artikel Zitierte sei ,,die
Sprache
der Jugend" ist höchst fragwürdig, denn ,,die"
Sprache
der Jugend gibt es nicht und gab es nie. Sehr
viele Jugendliche haben die meisten der genannten Ausdrücke
vermutlich ebenso
wenig gehört wie die meisten Erwachsenen. Zum Teil sieht
es
so aus, als hätten sich ein paar kreative Werbetexter die
Ausdrücke ausgedacht; zudem muss man berücksichtigen,
dass
bestimmte Wendungen nur in Kleinstgruppen gebräuchlich sind,
also
selbst an anderen Stellen des gleichen Stadtviertels schon nicht mehr
verstanden oder gebraucht werden. In meiner Jugendzeit sagte man in
meinem Freundeskreis eine
Zeit lang statt ,,Mädchen" ,,Törtchen" - habe ich
woanders
nirgends gehört. In einer anderen Gruppe war es eine Zeit lang
Mode, als Ausdruck des Erstaunens ,,kaum!" auszurufen. (Entstanden aus
einem ironisch gemeinten ,,das war kaum geil...").
Fazit:
Über
Jugendsprachen können Wissenschaftaler ja ruhig schreiben,
aber
die Darstellung, wie Jugendsprache sich anhört, sollten sie
doch
den Jugendlichen selber überlassen.
(mwil)
- Wer Wörter wie "smacksen" oder Ausdrücke wie
"Socken scharf machen" nicht versteht, hat seine Teenie-Zeit
wahrscheinlich längst hinter sich. Dabei handelt es sich
nämlich um Jugendsprache und die kann für
ältere Semester ziemlich verwirrend sein.
Jugendliche
kleiden sich anders, sie verhalten sich anders und sie reden auch
anders als Erwachsene. Die Art wie Jugendliche miteinander
kommunizieren, bleibt dabei nicht gleich, sondern verändert
sich von Generation zu Generation sehr stark. Es entstehen komplett
neue Wörter, bestehende Wörter werden leicht
abgeändert oder der Sinn eines Wortes ändert sich.
Insbesondere
der letzte Punkt kann zu
Verständigungsproblemen zwischen der jungen und der
älteren
Generation führen. Wenn Jugendliche beispielsweise vom Knast
sprechen, meinen sie die Schule. Das Wort Kartoffel steht in neuer
Jugendsprache nicht nur für den essbaren Erdapfel, sondern
auch
für Spießer, bei
türkischstämmigen
Jugendlichen auch häufig für die Deutschen
ganz
allgemein.
Spätestens,
wenn Kinder ihren Eltern sagen, dass sie zum Metzger gehen, aber nicht
mit einer Einkaufstüte, sondern einem neuen Haarschnitt nach
Hause kommen, könnte das zu größeren
Irritationen führen. Metzger kann bei Jugendlichen
nämlich auch Frisör bedeuten.
Eigene
Sprache
unter Jugendlichen ist keine neues Phänomen. Auch die heutige
Eltern- oder Großelterngeneration verwendete spezielle
Ausdrücke. Diese haben sich allerdings verändert.
Während man frührer noch einer Frau den Hof machte,
wenn man mit ihr flirtete, so ist die heutige Bezeichnung
dafür "abchecken".
Wer bei
Gesprächen mit Jugendlichen oft nur Bahnhof versteht, kann mit
speziellen Wörterbüchern vielleicht den
nötigen Durchblick bekommen, beispielsweise mit dem
"Wörterbuch der Jugendsprache 2010" (erschienen bei
Pons).
*
Was Jugendliche selbst dazu meinen (könnten), zeigen
Einträge in meinem früheren Gästebuch:
Der
Teil zur Jugendsprache ist ja wohl völliger Schwachsinn...
Wir saßen hier gerade in einer Runde und wieder haben wir uns
gefragt, woher die die Autoren der Artikel und Beiträge jedes
Mediums, egal ob Fernseh, Internet, Radio oder Printmedium, diese
Ausdrücke haben...
Der kleinste Teil dieser Wörter wird überhaupt
verstanden und benutzt in noch geringerer Weise...
Wir würden also mal vorschlagen, die Jugendlichen selber zu
befragen und zwar alle, nicht nur die crazzen GaNgtzAAs und PusSys oder
die, die sich um Erhaltung und Richtigkeit der deutschen Sprache
besonders bemühen, sondern einfach die ganz normalen
Jungendlichen, die den größten Anteil der genannten
Gruppe ausmachen und somit auch hauptsächlich die
Jugendsprache bestimmen!
Also hauste, woll!
2.1.2011
Die
Ausdrücke, die dort aufgeführt werden, sind von uns
und den Menschen in unserem Umfeld noch nie im Entferntesten angewendet
worden! Wir halten Ihre Ausführung für sehr
voreingenommen und finden, dass hiermit
allen Jugendlichen,
für die die Werte der deutschen Sprache noch von Bedeutung
sind, Unrecht getan wird. Nur die Minderheit der jüngeren
Generation ist mit dieser Sprache vertraut und noch weniger Jugendliche
benutzen derartige Ausdrücke im Alltag.
|
Die
Meinung,
dass
man über
die Kenntnis der Sprache Jugendlicher zu diesen einen
Zugang bekomme,
ist ein Trugschluss.
Versuchen
ältere Menschen, Jugendsprache und andere Varianten
der Hochsprache
zu benutzen (etwa Politiker, die sich so der Zielgruppe
anzunähern
versuchen), so wirkt
dies auf Jugendliche zumeist einfach nur peinlich, insbesondere, als die
Jugendsprache
teilweise äußerst kurzlebig ist die verwendeten
Ausdrücke "mit dem nonverbalen
Verhalten
des Sprechers überhaupt nicht übereinstimmen."
("mandy.flo",
Jugendsprache
und ihre Entwicklung, http://www.pausenhof.de/referat/deutsch/jugendsprache-und-ihre-entwicklung/13737)
Manche Ausdrücke verschwinden schon nach wenigen Monaten
wieder aus dem Sprachgebrauch. Ein
Parade-Beispiel dafür kommt im Film "Sex Up" vor, in dem eine
ältere Dame versucht, einem Jugendlichen an der
Haustür eine Bibel mit den Worten: "Immer mehr junge Menschen
finden Jesus richtig geil" zu verkaufen, worauf der Hauptdarsteller
genervt die Tür zuknallt. Und die österreichische
Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat kündigte im Jahr 2004
an, dass der neue Gesundheitspass mega-affen-titten-geil sein werde, um
die Akzeptanz unter Jugendlichen zu erhöhen." ("mandy.flo",
a.a.O.)
In
diesem Zusammenhang ist es reizvoll, zum Vergleich einen
älteren Text über Jugendsprache heranzuziehen, z.B.
- Hermann
Ehmann: Voll konkret - Das neueste Lexikon der Jugendsprache, C. H.
Beck Verlag, München 2001, ISBN 3406459463
- Claus
Peter Müller-Thurau: Lass uns mal ne Schnecke angraben.
Sprache und Sprüche der Jugendszene.; Econ Verlag,
München; 1983; ISBN 3430169224
Jugendsprache
wird von den Medien bewusst
eingesetzt. Die Ressourcen, aus denen Jugendliche schöpfen,
entstammen
in zunehmendem Maße den Medien, welche die kommerzialisierten
jugendlichen Gruppenstile bedienen. Jugendliches
Spiel
mit Sprache
hat
daher heute weniger die Funktion, Protest auszudrücken. Es ist
vielmehr
Teil einer durch die Medien geprägten Spaßkultur.
vgl.
dazu:
- Peter
Schlobinski, Jugendsprache
und Jugendkultur.
Erschienen bei der Bundeszentrale
für politische Bildung
- Schlobinski,
Peter und Niels-Christian Heins (Hrsg., 1998). Jugendliche
und ,ihre’ Sprache. Ein Projekt von
Schülern und Studierenden
aus Osnabrück. (1.
Kapitel aus "Jugendliche
und ihre Sprache". Opladen: Westdeutscher Verlag.)
|
- Wer sich
wissenschaftlich mit "Jugendsprache" beschäftigen will, sollte
als
grundlegenden Text Klaus Zimmermanns Artikel
"Jugendsprache" aus
dem Lexikon der Romanistischen Linguistik, Bd. V, 1. Hrsg. von
Günter Holtus, Michael Metzeltin und
Christian Schmitt
Tübingen: Niemeyer 1990, lesen.
- Eine
umfangreiche
Liste zum Thema Jugendsprache bietet die
Universität Konstanz an: LIBERO
WebOPAC Suchergebnisse (W552) (uni-konstanz.de)
-
Karikatur aus der taz,
10.07.1998, S. 12 |
Ebenfalls ausführliche Liste:
Jürgen Spitzmüller (Univ. Zürich),
Jugendsprache im öffentlichen Diskurs
Jugendliche und ,ihre’
Sprache.
Ein Projekt von
Schülern und Studierenden aus Osnabrück
1. Kapitel aus "Jugendliche und ›ihre‹ Sprache"
von Schlobinski, Peter
und Niels-Christian Heins (Hrsg., 1998), Opladen: Westdeutscher Verlag
|
Hier
noch eine kleine
Vokabelliste (nicht nur kanakisch):
Alda,
Alder
|
gebräuchliche
Anrede
|
am
Start sein |
etwas
Neues, Trendiges haben |
angepisst
sein |
verärgert
sein |
auf
Nass sein |
schnorren |
auf
Pumpe sein |
Junkie
sein, Heroin spritzen |
auf
sure (sprich: schur) |
mit
Sicherheit, auf jeden Fall |
(den)
Ball flach halten
|
sich
nicht aufspielen; sich mäßigen
|
Bazongklamotten |
geschmacklose
Mode |
Brett |
sehr
guter Popsong |
chillen
(sprich: tschillen): |
entspannen |
Club-Hopping |
von
Disco zu Disco ziehen |
da
geht der Groove (sprich: gruuw) ab |
da
ist was los |
das
ist fett; Steigerung:
voll
fett
|
das
ist toll, stark, sehr gut
|
der
Laden ist gepackt |
die
Disco ist brechend voll |
dissen
|
diskriminieren;
ärgern, mobben, Streit haben mit
|
down
low (sprich: daun lo) |
deprimiert
sein |
einen
Rap (sprich: repp) bringen |
ununterbrochen
reden |
einen
Schuh machen |
abhauen |
gefaked;
Fake (sprich: fejk) |
falsch,
unecht; Fälschung
|
für
lau (= auf duty) |
umsonst |
Gas
geben |
loslegen,
eine Sache anpacken |
geh
bei Grün |
bleib
entspannt |
glatt
gekämmt sein |
sehr
heruntergekommen |
getunter
Typ |
Angeber,
Aufschneider |
grottenschlecht |
voll
daneben |
Hacker |
abwertend
für Aufreißer |
hart |
extrem
|
hypertonisch |
gigantisch |
ich
bin total weggebeamt |
ich
träume gerade |
ich
mach' auf Platte |
ich
bin arbeitslos |
in
der Zone sein |
nicht
bei der Sache sein |
isch
schwör
|
(am
Satzende zur Verstärkung der Aussage)
|
jemand
ist in your face (sprich: joar fäß) |
jemand
hat es auf dich abgesehen |
jemand
ist real |
jemand
ist ehrlich |
jokig
(sprich: djschokig) |
lustig |
kannst
du in die Tonne treten |
vergiß
es |
Kiezbotten |
Cowboystiefel |
knattern |
Sex
haben |
Koteletts
ans Ohr quatschen |
jemandem
hartnäckig zureden |
korre(c)kt;
voll korrekt
|
gut,
in Ordnung
|
krass |
sehr
gut, toll, super |
Lappen
(=Umbertos) |
Jungen |
den
Abpfiff machen |
gehen |
laß
uns den Lift nehmen |
mit
dem Auto fahren |
locker
mal ab: |
spiel
dich nicht so auf, bleib cool |
Looser
(sprich: Luser): |
Niete |
mach
mal 'nen Turn (sprich: törn): |
hau
ab |
macht
mal einen Kreis: |
hört
zu |
Mantalette: |
Blondine |
megamäßig
abgespaced (sprich: abgespäßt): |
mehr
als verrückt |
Mucke
|
Musik
|
Muckomat
|
Radio
|
Nullchecke: |
dumme
Frau |
null
Peilung haben
|
nichts
verstehen
|
obern
korreckt
|
ausgezeichnet,
Spitze, hervorragend
|
ohn
scheiß
|
ungelogen;
wirklich wahr
|
Oliba: |
Typ
mit Oberlippenbart |
on
the run (sprich: on se ran) |
in
Eile sein |
out
of time (sprich: aut off teim) |
nicht
mehr in Mode |
peilen
|
verstehen
|
pervers
|
extrem
|
pogen |
wild
tanzen, andere dabei anrempeln
|
Poser |
Angeber |
raffen
|
verstehen
|
Ratte
|
der
Freund, der etwas gut gemacht hat |
rumtrashen
(sprich: rumträschen) |
ordentlich
Party machen |
Sackgeld |
Kleingeld |
scenic |
einem
Trend voraus sein |
Schlongi/Monk |
dämlicher
Typ |
snaken
(sprich: snäken) |
sich
anstellen |
straight
shooter (sprich: sträjt schuter) |
ein
direkter, ehrlicher Mensch |
Stuff
(sprich: staff) |
Kleidung;
Zeug;
|
stylish
(sprich: steilisch) |
schön |
Taxalette |
Taxi |
Touchdown
(tatschdaun) |
Griff
ins Klo; Fehlschlag
|
Tuss(i)
|
die
junge Frau, Freundin |
unterirdisch |
niveaulos |
Umbertas/Ponys |
Mädchen |
verchecken
|
verkaufen
|
Vokuhila |
Haarschnitt
vorne kurz, hinten lang |
volltexten
|
auf
jemanden einreden |
yummy
(sprich: jammie) |
lecker |
Zappelbude |
Disco |
zugetackert
|
mit
vielen
Piercings
|
Was
geht ab?
Wie geht's?
Isch hol mein Brudhern Jetzt
pass mal
auf!
Mein Handy is krassern wie deim
Mein
Mobiltelefon ist teurer als deines!
|
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